Medical Camp für den Kindergarten “Garden of Hope”

Unsere Hilfsorganisation ist danach bestrebt der mangelnden Chancengleichheit in Kenia durch Zugang zu Bildung entgegenzuwirken. Auch die oftmals fehlende medizinische Grundversorgung und gesundheitliche Beeinträchtigungen spielen hierbei immer wieder eine Rolle. Um die schulische Ausbildung bestens zu fördern, ist es uns zudem ein Anliegen zur Essensversorgung der Kinder beizutragen. Unsere wöchentlich stattfindenden Essenausgaben für Waisen, sowie mangelernährte Kinder in Kisumu, Guba, Korowe und Sango sind hier zu nennen. Zusätzlich erhalten unsere Kindergartenkinder täglich Aufbaunahrung im Kindergarten Garden of Hope. Die Gesundheit und altersentsprechende Entwicklung der Kinder sind hier der verbindende Faktor um einen einigermaßen ungestörten, sowie erfolgreichen Kindergarten- und Schulbesuch zu ermöglichen.


Ergänzend hierzu wurde in der letzten Generalversammlung von Waridi Kenya e.V. die erstmalige Durchführung einer grundlegenden medizinischen Untersuchung der Kinder im Kindergarten beschlossen. Gemeinsam mit unserer Koordinatorin haben wir ein sinnvolles und zweckmäßiges Konzept erarbeitet, um unser erstes Medical Camp durchzuführen. Die Kindergartenkinder wurden davor schon mit Wurmtabletten versorgt und in gesundheitlichen Notlagen von uns unterstützt. Der Tag der Durchführung konnte so gewählt werden, dass dies in Anwesenheit unserer Mitglieder Gabi, Sophia und Thomas am 6. März 2020 stattfinden konnte.


Hier nun der Erfahrungsbericht von unserem Vereinsmitglied Thomas:


An diesem arbeits- und ereignisreichen Tag trafen wir am Morgen als erstes die von unserer Koordinatorin Rosemary organisierten Helferinnen und Helfer in Kisumu. Hierzu konnte die Leiterin des Railways-Health-Center, Frau Dr. Victoria Atieno, gewonnen werden. Sie kümmerte sich um das zusätzlich notwendige Personal von Krankenpflegerinnen, Labortechniker, Pharmazeuten und Sozialarbeitern. So starteten wir, wie in Kenia üblich mit den Medikamenten, den benötigten Gerätschaften und allen Beteiligten in einem Matatu (Kleinbus mit ca. 15 Sitzplätzen) Richtung Kindergarten in Sango. Auf der Fahrt konnten viele grundlegende Verständnisfragen zum Gesundheitssystem in Kenia gestellt und geklärt werden.


Vor Ort angekommen wurde mit dem vorhandenen Mobiliar des Kindergartens mehrere Stationen aufgebaut. Diese wurden dann von den Schülerinnen und Schülern unseres Kindergarten und deren Geschwistern, die wir zusätzlich zum Medical Camp eingeladen hatten, der Reihe nach durchlaufen. An der 1. Station erhielten die Kinder ein Papier, auf dem der Name, das Alter, das Gewicht und die Körpertemperatur notiert wurde. An Station 2 wurden die Kinder von Dr. Atieno empfangen um liebevoll untersucht und befragt zu werden. Alle Befunde wurden auf dem Papier notiert und die im späteren Verlauf auszugebenden Medikamente vermerkt. An der folgenden 3. Station wurde der Blutzucker ermittelt. Schließlich angekommen an der 4. Station erhielten die Kinder die Abhilfe schaffenden Medikamente. Bei allen Schritten und Stationen versuchten wir als Vereinsmitglieder uns so gut es ging einzubringen und den Kindern bei dieser für sie fremden Prozedur beizustehen und zu unterhalten.


So ging es mehrere Stunden und am Ende konnten 98 Kinder untersucht werden. Alle Helferinnen und Helfer waren viel beschäftigt und konnten auf einen sehr erfolgreichen Ablauf zurückblicken. Im Anschluss wurde mit Dr. Atieno über ein sinnvolles zukünftiges Vorgehen sowie weiteren Verbesserungen für unseren Kindergarten gesprochen. Wir planen solche Medical Camps nun zwei Mal jährlich für alle Kinder und ihre Geschwister durchzuführen.


Auch wenn kleinere Erkrankungen bei den Kindern festgestellt wurden, hat Dr. Atieno den generellen körperlichen und gesundheitlichen Zustand der Kinder gelobt. Zudem wurde glücklicherweise keine schwerwiegende Krankheit festgestellt. Die besondere Fürsorge und gesicherte Nahrung, die diese Kinder Dank unseres Kindergarten erhalten, scheinen Wirkung zu zeigen. Besonders mit dem derzeit grassierenden Coronavirus sind diese Erkenntnisse wichtig, da geschwächte Immunsysteme anfälliger für den Virus sind.

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